Kommunikation ist eine Technik, die den Kontakt und die Verständigung zwischen Lebewesen ermöglicht. Dabei geht Kommunikation weit über einfache Äußerungen von Bedürfnissen hinaus. Mittels Kommunikation teilen Menschen ihre eigenen Bedürfnisse und Einstellungen mit und bekommen wichtige Informationen über die Personen in ihrem Umfeld und darüber hinaus. Damit Kommunikation die gewünschte Wirkung erzielen kann, sollten einige Grundregeln eingehalten werden. Besonders wichtig ist die Wahrnehmung der verschiedenen Interaktionen im Rahmen einer einzigen kommunikativen Situation. Eine theoretische Grundlage stellt das (https://de.wikipedia.org/wiki/Sender-Empf%C3%A4nger-Modell )Sender Empfänger Modell von Claude E. Shannon und Warren Weaver dar.
Die Grundlagen für das Sender Empfänger Modell
In der Kommunikation gehen wir normalerweise davon aus, dass es einen Sender gibt. Dieser Sender übermittelt eine Information an die zweite Person, den Empfänger. Die beiden Rollen wechseln. Wenn der Empfänger dem Sender eine Antwort übermittelt, wird er zum Sender, der ehemalige Sender wird zum Empfänger der Antwort. Was hier kompliziert klingt, ist ein normales Gespräch zwischen zwei Beteiligten. Diese Form der Kommunikation kann mündlich, schriftlich und über Gesten und Mimik stattfinden. Auch Mischformen sind denkbar. So könntest du zum Beispiel eine E-Mail an deine Freundin senden. Sie empfängt die Nachricht und ruft dich an, um auf deine Mail einzugehen.
Wichtig zu wissen ist, dass Sender und Empfänger gleichermaßen für das Gelingen einer Kommunikation verantwortlich sind.
Die Aufgaben des Senders
Wer eine Information sendet, trägt dafür Sorge, dass sie beim Empfänger ankommt. Das bedeutet in erster Linie, dass er sich klar und deutlich ausdrückt. Flüstern, Schreien oder eine undeutliche Handschrift sind die ersten Hindernisse in der Kommunikation. Bevor du als Sender aktiv wirst, vergewissere dich also, ob dein Empfänger deine Signale verstehen kann. Achte auch darauf, dass seine Antennen „auf Empfang“ gestellt sind. Wenn eine Person gerade telefoniert oder schläft, kann sie zum Beispiel nicht wahrnehmen, was du zu sagen hast.
Als Empfänger aufmerksam agieren
Ein Empfänger kann viel dazu betragen, dass eine Kommunikation erfolgreich verläuft. Wenn du Empfänger bist, konzentriere dich auf deinen Gesprächspartner und lenke dich nicht ab. Schalte Medien aus und halte Blickkontakt. So kannst du die nonverbalen Botschaften, die mit der Mimik gesendet werden, wahrnehmen. Das erhöht das Verständnis der Nachricht.
Die Frequenz muss stimmen
Wenn die Frequenz zwischen dem Sender und dem Empfänger nicht stimmt, kommt es zu Missverständnissen in der Kommunikation. Das kann vorliegen, wenn zum Beispiel nicht beide die gleiche Sprache sprechen. Auch verschiedene Auffassungen von Humor kann zu Disharmonien führen. Ein gutes Beispiel für eine mögliche Störquelle ist die Jugendsprache. Viele Jugendliche verwenden einen ganz eigenen Sprachcode, der von den Erwachsenen nicht verstanden wird, weil die Wortbedeutungen nicht bekannt sind. Ein ähnliches Phänomen liegt auch vor, wenn ein Experte auf einem Gebiet mit einem Laien spricht und dabei zu viele Fachbegriffe verwendet.
Wo kommt das Sender Empfänger Modell zum Einsatz?
Das Sender Empfänger Modell kommt überall zum Einsatz, wo Kommunikation ein wesentlicher Faktor zwischen zwei oder mehr Personen ist. Das gilt für eine Liebesbeziehung und auch für therapeutische Gespräche oder Sozialarbeit. Um Informationen möglichst effektiv zu vermitteln, sind gute Kenntnisse über die Theorie der Kommunikation immer von Vorteil. Welche Vorteile das Sender Empfänger Modell dir beruflich und privat bietet, liest du in den folgenden Abschnitten.
Sender Empfänger Modell auf beruflicher Ebene
Im Berufsleben werden sehr häufig Sachinformationen übermittelt. Die Kommunikation dient dazu, dass alle beteiligten Mitarbeiter eines Unternehmens die notwendigen Kenntnisse über berufliche Abläufe haben. In einigen Bereichen wie der Medizin, der Pflege oder dem Rettungsdienst kann eine fehlerhafte Kommunikation das Leben anderer gefährden. Deshalb unterliegen Senden und Empfangen hier meist ganz besonderen Regeln, an die sich alle Beteiligten halten müssen.
Missverständnisse oder fehlende Informationen beeinträchtigen den Arbeitserfolg und das Betriebsklima.
Sender Empfänger Modell auf privater Ebene
Im Privatleben sind die Situationen der Kommunikation vielfältiger. es werden nicht nur Sachinformationen vermittelt, sondern auch Emotionen, Bedürfnisse und sehr persönliche Faktoren. Menschen sind Individuen und das macht die Kommunikation mitunter kompliziert. Auf privater Ebene ist die Frequenz, auf der das Signal übermittelt wird, besonders wichtig. Wenn Freunde, Partner oder Eltern und Kinder eine gute kommunikative Basis aufbauen wollen, müssen sie wissen, wie der andere „tickt„, wo er empfindlich ist und auf welchem Ohr er vielleicht „taub“ ist.
Kommunikation kann viel Geborgenheit vermitteln. Doch bis es soweit ist, hast du vielleicht hin und wieder das Gefühl, dich auf Glatteis zu begeben.
Welche Risiken birgt Kommunikation?
Der große römische Gelehrte Cicero hat es auf den Punkt gebracht:
„Reden lernt man nur durch reden.“
Doch durch eine ungeschickte oder fehlerhafte Kommunikation kann viel Schaden entstehen. Wenn der Sender ein Signal abschickt, dass beim Empfänger eine schlechte Erinnerung weckt, kann das die Ursache für einen handfesten Streit sein. Wenn der Empfänger Desinteresse am Sender zeigt, kommt es zu Verletzungen und Enttäuschungen. „Dann lassen wir es eben mit der Kommunikation“ ist aber keine Lösung. Denn auch Schweigen ist ein Signal und wird empfangen. Mimik und Gestik werden ebenfalls gesendet, oft sogar unbewusst, und empfangen. Wenn du daran interessiert bist, ein stabiles privates Umfeld mit glücklichen Verbindungen aufzubauen, dann kommuniziere. Wenn es zum Streit oder zu Missverständnissen kommt, mach dir hinterher bewusst, wo die Frequenz gestört war. Starte einfach einen neuen Versuch, es gibt keinen anderen Weg.
Wie können Risiken vermieden werden?
Die folgenden Hinweise können helfen, die Fallen in der Kommunikation zu umgehen
1. Höre gut zu. Atme vor deiner Antwort mindestens einmal tief durch. So vermeidest du vorschnelles und oberflächliches Antworten.
2. Wende dich dem Gesprächspartner körperlich zu. So kannst du Mimik und Gestik wahrnehmen.
3. Interpretiere nicht, was du empfangen hast. Wenn dir etwas unklar ist, frag nach. Der Sender kann sein Signal besser erklären als du.
4. Kommuniziere nicht unter Stress oder Zeitdruck. Unter Druck werden Dinge gesagt, die man nicht sagen wollte. Es ist besser, ein Gespräch zu vertagen, als es zwischen Tür und Angel zu führen.
5. Regel nicht alles selbst. Wenn du mit einer Person, die dir wichtig ist, nicht gut kommunizieren kannst, sucht einen Fachmann auf. Er wird euch helfen, eure Frequenzen neu auszurichten und euch aufeinander einzustellen. Gut geeignet, sind Sozialarbeiter, Kommunikationstrainer und Therapeuten.
Handelt es sich um eine gestörte Kommunikation zwischen Eltern und Kindern, gibt es einen Rechtsanspruch für alle Eltern auf kostenlose und anonyme Beratung.
Ich habe beruflich und insbesondere privat mit meinen Kindern sehr gute Erfahrungen mit dem Konzept der „gewaltfreien Kommunikation“ gemacht. Dazu möchte ich dir die unten aufgeführte Literatur empfehlen.
Desweiteren möchte ich dir das kostenlose Onlinetraining „Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern leben„ von Tassilo Peters vorschlagen.
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