Experten gehen davon aus, dass etwa zwei Drittel des Erfolgs, den ein Mensch hat, von seiner Kommunikationsfähigkeit abhängt. Dabei ist Kommunikationsfähigkeit eine Kompetenz, die mit fast allen anderen Soft Skills verbunden ist. „Man kann nicht nicht kommunizieren“*, ist der berühmte Ausspruch, den Paul Watzlawick zum Thema Kommunikation getätigt hat. Damit verweist er darauf, dass es nicht nur verbale Kommunikation gibt.
Welche Formen der menschlichen Kommunikation gibt es?
Grundsätzlich wird zwischen verbaler und non-verbaler Kommunikation unterschieden. Dabei sind beide Formen gleichbedeutend. Im direkten Kontakt werden sowohl verbale als auch non-verbale Signale gesendet und empfangen. Neben bewussten Äußerungen schicken wir immer auch unbewusste Äußerungen zum Gesprächspartner. Unter kommunikativer Kompetenz versteht man die folgenden Grundkompetenzen:
1. Bewusste verbale Äußerungen tätigen und verstehen
2. Bewusste non-verbale Äußerungen tätigen und verstehen
3. Körpersprache (Mimik und Gestik) deuten
4. Körpersprachliche Signale gezielt einsetzen
5. Konzentrationsfähigkeit
Welche Bedeutung hat kommunikative Kompetenz?
Kommunikative Kompetenz dient dem Austausch von Gefühlen, Gedanken und Meinungen.
Wenn wir kommunizieren, stellen wir eine Verbindung zu anderen Menschen her. Wir teilen uns mit und nehmen Aspekte der anderen Person auf. So kann Nähe entstehen. Gemeinsame Ziele werden ebenso festgestellt wie Differenzen. Ohne Kommunikation kann ein Mensch nicht leben. Einen vollständigen Ersatz für zwischenmenschliche Kommunikation gibt es nicht.
Im Notfall kann das Kommunizieren mit einem Haustier oder einer fremden Person (Telefonseelsorge, Hotlines etc.) ein Defizit an Kommunikation vorübergehend und nur teilweise kompensieren.
Kommunikation ist wichtig, um sich privat und beruflich einzubringen und dafür zu sorgen, dass die eigenen Bedürfnisse wahrgenommen werden. Außerdem verschafft uns Kommunikation die Sicherheit, unsere Mitmenschen kennen und einschätzen zu lernen.
Welche Kommunikation ergibt sich im Beruf?
An einem Kommunikationsprozess sind immer mindestens ein Sender und ein Empfänger beteiligt. Es werden also die Fähigkeiten zu sprechen und die des Zuhörens gefordert.
Gerade im Beruf gibt es verschiedene Bereiche, in denen Kommunikation von großer Bedeutung ist. Jeder dieser Bereiche fordert eine andere Art der Kommunikation. Immer gilt aber, dass berufliche Kommunikation sich überwiegend auf der Sachebene bewegen sollte. Sachlich zu bleiben und mit Gefühlsäußerungen sorgsam umzugehen, kann viel beruflichen Ärger ersparen.
Kommunikation zwischen Kollegen
Kollegen gehen oft freundschaftlich miteinander um. Sie sitzen im gleichen Boot und nutzen meist das „DU“. Damit wird Nähe geschaffen, Unterschiede werden bewusst abgebaut
Unter Kollegen sollte die Kommunikation offen und auf Augenhöhe ablaufen.
Störungen in der Kommunikation liegen zum Beispiel bei Konkurrenzdenken und Mobbing vor. Hier helfen Mediatoren, die Kommunikation wieder zu entspannen.
Kommunikation zwischen Chef und Mitarbeiter
Welche Form der Kommunikation angebracht ist, wenn ein Hierarchiegefälle vorliegt, ist nicht ganz eindeutig festgelegt. Manche Vorgesetzte stellen sich gern als „Kumpel“ dar und verringern so den Unterschied zwischen sich und dem Untergebenen.
In jedem Fall gilt, dass der Vorgesetzte die Form der Kommunikation wählt.
Respekt und Wertschätzung gehören aber in jedem Fall zur Kommunikation.
Kommunikation mit Kunden
In vielen Bereichen der Arbeitswelt findet Kommunikation zwischen Kunden und Mitarbeitern statt. Dabei folgt ein Verkaufsgespräch anderen Regeln als eine psychologische Beratung. Je nach Arbeitsplatz werden auch spezielle Kommunikationsformen gefordert. Die Unterschiede bestehen sowohl in den Erwartungen an verbale wie auch an non-verbale Kommunikation.
Wie findet die Kommunikation im Privatleben statt?
Anders als die berufliche Kommunikation ist die private Kommunikation dadurch gekennzeichnet, das individuelle Einstellungen und Gefühle einen großen Teil des Inhalts der Gespräche ausmachen.
Für menschliche Nähe in Liebesbeziehungen, Freundschaften und Eltern-Kind-Bindungen ist das Mitteilen von Gefühlen von großer Bedeutung. Gefühle stellen die Motivation für das Handeln dar.
Wer die Gefühle des Gesprächspartners kennt, wird sein Handeln verstehen. Für die Kommunikation im Privatleben ist Empathie wichtiger als Fachwissen.
Wie kannst du deine Kommunikationsfähigkeit stärken?
- Wenn du das Gefühl hast, deine Kommunikationsfähigkeit sollte verbessert werden, erzielst du die besten Effekte, indem du aktiv übst.
Nutze jede Möglichkeit, eine Kommunikation zu führen.
Dabei ist die Unterhaltung mit Fremden oft besser geeignet als mit vertrauten Personen. Du lernst, den anderen Menschen wahrzunehmen und dich auf verschiedene Kommunikationsarten einzustellen. - Darüber hinaus bieten Bildungsträger Kurse zu Themen der Kommunikation an. Wenn du Probleme in der Kommunikation mit einer einzelnen Person hast, bieten Mediatoren, Sozialarbeiter und Psychologen ihre Hilfe an. Hier können beispielsweise im Rahmen einer Paartherapie auf privater Ebene oder mit Mediatoren im beruflichen Bereich Störungen behoben werden.
Wie kannst du Kommunikationsfähigkeit erlernen?
Kommunikation erlernt jeder Mensch bereits in der Kindheit. Je mehr Kommunikation der junge Mensch zuerst von der Mutter und später von weiteren Bezugspersonen geboten bekommt, umso besser wird sich seine Kompetenz entfalten. Selbst, wenn in der Kindheit Defizite entstanden sind, ist es aber nie zu spät, Kommunikationsfähigkeit zu entwickeln. Theoretische Modelle wie die https://de.wikipedia.org/wiki/Transaktionsanalyse]Transaktionsanalyse, das https://de.wikipedia.org/wiki/Werte-_und_Entwicklungsquadrat, Wertequadrat, Entwicklungsquadrat das https://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell Vier-Ohren-Modell und viele andere Techniken können auch Erwachsene noch lernen und trainieren.
Kommunikationsschwäche muss kein Problem sein, das das ganze Leben lang andauert.
Wie können Eltern ihren Kindern Kommunikationsfähigkeit vermitteln?
- Die beste Art, seinem Kind Kommunikationsfähigkeit zu vermitteln, ist die aktive Kommunikation. Gefühle durch non-verbale Gesten auszudrücken sensibilisiert ein Kind für das Gegenüber.
- Eine klare und eindeutige Botschaft kann das Kind schnell verstehen und wird lernen, sich selbst bewusst und eindeutig auszudrücken.
- Ironie, Satire, Polemik und andere Rhetorischen Stilmittel haben in der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern nichts zu suchen.
Wie funktioniert Kommunikation und wie nicht?
Es gibt einige Grundregeln, die in jeder Situation gelten, in denen Menschen miteinander in Kommunikation treten. Die wichtigsten sind hier zusammengefasst.
1. Achtsamkeit ist Voraussetzung
Wer mit seinen Gedanken abgelenkt ist, sollte sich disziplinieren und sich auf das Gespräch konzentrieren. Sonst könnte beim Gegenüber schnell der Eindruck entstehen, dass er ignoriert oder missachtet wird.
2. Eine klare Ausdrucksweise erleichtert vieles
Deutlich und nicht zu schnell zu sprechen ist eine Frage der Höflichkeit. Wenn der Gesprächspartner ständig nachfragen muss, verliert das Gespräch die Kontinuität und wird unnötig anstrengend.
3. Sachebene und emotionale Ebene wahrnehmen
Es gibt eine Kommunikation, die nur Daten und Fakten mitteilt. Die zweite Ebene befasst sich mit persönlichen Einstellungen und Gefühlen. Hier gilt zu unterscheiden, wie das betreffende Thema zu sehen ist. Mit dem Personalchef befinden wir uns meist auf der Sachebene. Tränen und Wutausbrüche haben hier keinen Platz. Einer Liebeserklärung mit einer Information über das Wetter zu begegnen, ist ebenfalls verfehlt.
4. Konzentriertes Zuhören ist eine wertvolle Tugend
Wer zuhören kann, ist klar im Vorteil. Nur, wer die Informationen des Gesprächspartners möglichst vollständig aufnimmt, kann Nähe
herstellen und Verbindlichkeit aufbauen. Wer den anderen unterbricht und nur von sich selbst spricht, verhält sich unfreundlich und lässt es an Wertschätzung fehlen.
5. Eine erfolgreiche Kommunikation braucht einen passenden Rahmen
Zwischen Tür und Angel lässt sich keine Kommunikation führen. Wer sich wirklich einem anderen Menschen zuwenden will, sorgt dafür, dass genug Zeit für das Thema zur Verfügung steht. Alle Ablenkungen wie etwa das Smartphone, der Fernseher oder quengelnde Kinder im Hintergrund sollten beseitigt werden. So wird dafür gesorgt, dass der Kommunikation die notwendige Aufmerksamkeit zukommt.
Literaturempfehlung zum Artikel*:
Mit einem Klick auf das Bild kommst du direkt zum Shop: